Eine Cover-Maschine kaufen
Ich nähe ja seit über 30 Jahren und seit ungefähr 10 Jahren weiss ich auch, dass es Cover-Maschinen gibt. Und dass ich gerne so eine hätte. Doch bis jetzt, ging es ohne. Wenn ich mal einen Saum machen musste bei einem Shirt oder Pyjama, habe ich es mit der Zwillingsnadel ganz gut hingekriegt. Doch langsam werden meine Kinder grösser und sie möchten keine Bündchen mehr, sondern elastische Säume, Zier- oder Steppnähte bei den Leggins, abgesteppte elastische Nähte und so weiter. Ich brauchte also unbedingt eine Cover-Maschine!
Was ist eine Cover-Maschine?
Eine Cover-Maschine ist eine Nähmaschine, die elastische Nähte macht, und zwar nicht an Kanten wie die Overlock, die auch grad noch den Stoff abschneidet, sondern mitten auf dem Stoff, eben sogenannte Cover-Nähte. Eine Cover-Maschine hat 4-5 Fäden, davon 1-3 Oberfäden mit Nähnadeln, allenfalls einen Legefaden und einen Greiferfaden. Man kann also Nähte mit einer, zwei oder drei Nadeln nähen – und bei meiner kann man sogar noch einen “Legefaden” einlegen und schöne, dekorative Ziernähte machen. Unten im Greifer ist immer ein Faden eingefädelt.
Cover-Nähte sieht man bei allen gesäumten gekauften Shirts/T-Shirts, sie werden viel bei Sportswear benutzt aber auch bei Webware wird oft mit einer Cover eine Naht noch schön sauber abgesteppt.
Eine Cover eignet sich nur beschränkt zum normalen nähen, sie ersetzt also keine normale Nähmaschine.
Wichtig: eine Cover-Maschine macht immer Kettstiche, wie beim Häkeln. Wenn du den Faden nicht richtig vernähst/verknotest löst sich die ganze Naht, wenn du am Faden ziehst. Dies ist beim Heften aber genau das, was man möchte!
Yvonne zeigt mir verschiedene Cover-Maschinen, die ich ausprobieren darf.
Wer braucht eine Cover-Maschine?
Ob du eine Cover-Maschine brauchst oder nicht, hängt natürlich davon ab, was du nähst. Ich würde sagen, du brauchst eine Cover Maschine dann, …
- … wenn du viel (hoch-) elastische Stoffe wie Jersey oder Lycra vernähst und möchtest, dass auch die Säume wirklich elastisch sind, dies ist besonders wichtig bei Unterwäsche, Bademode, Sportmode, Shirts und T-Shirts
- … wenn du möchtest, dass deine genähten Sachen ganz professionell aussehen, du also z.B. deine genähten Sachen verkaufst
- … wenn du genügend Platz für eine zusätzliche Maschine hast
- … wenn du einen gewissen Betrag investieren kannst
Wie findest du die richtige Cover-Maschine?
Es gibt nicht DIE beste Cover-Maschine. Aber es gibt die beste Cover-Maschine für dich und deine Bedürnisse! Deshalb ist es wichtig, dir vor dem Kauf folgende Überlegungen zu machen:
- Was möchtest du mit der Cover-Maschine nähen? Welche Stoffe? Welche Nähte? Welche Fäden?
z.B. elastische Säume absteppen oder auch dekorative Ziernähte machen? Babysachen oder Mäntel/Jacken? - Wie oft brauchst du die Cover-Maschine?
- Wieviel Platz hast du dafür? Kann sie stehen bleiben oder muss sie immer weggeräumt werden?
- Möchtest du eine Kombi-Maschine (Cover/Overlock) oder nur eine Cover und eine separate Overlock?
- Wieviel kannst du für eine Cover-Maschine ausgeben?
- Welches Zubehör, wie z.B. Bandeinfasser, brauchst du?
- Wo ist die nächste Repartur- und Service Stelle für deine Cover?
- Wohin kannst du dich wenden bei Fragen zur Maschine?
Eine gute Beratung ist wichtig
Natürlich gibt es viele online Angebote für Nähmaschinen, doch ich würde dir empfehlen, eine Beratung vor Ort zu machen und die Maschinen auch auszuprobieren. Denn bei mir war zum Beispiel am Ende das Gefühl ausschlaggebend, das ich hatte, als ich an der Maschine sass.
Das “Bäh… Faden abschlecken” ist eigentlich nicht mehr nötig…. | … wenn man schnallt, wie der Fadeneinfädler bei der Elna funktioniert (für alle drei Nadeln!) |
Cover-Beratung bei Tipe in Wallisellen, ZH
Da ich ein “Bernina-Kind” bin, habe ich natürlich erst auch bei Bernina die Cover-Maschinen angeschaut. Es gibt dort ganz tolle Maschinen, aber sie haben mir nicht zugesagt. Deshalb habe ich einen Termin gemacht bei Yvonne Zimmermann von Tipe GmbH in Wallisellen bei Zürich. Sie verkauft mit Babylock, Juki, Pfaff, Brother, Husqvarna, Singer und Elna weitere wichtige Nähmaschinenmarken. Und natürlich habe auch ich schon oft gehört, dass bei den Cover-Maschinen die Babylock einfach die besten seien.
Also machte ich einen – übrigens kostenlosen – Termin bei Yvonne in Wallisellen.
Dort waren einige Maschinen für mich aufgebaut zum ausprobieren, doch Yvonne führte mich zuerst ins Covern ganz allgemein ein. Denn eine Cover ist eben nochmals etwas anderes als eine Nähmaschine oder eine Overlock!
Yvonne zeigte mir, wie man eine Covernaht aufhört: entweder um die Naht zu fixieren – oder um sie wieder zu öffnen, wenn man falsch genäht hat oder die Naht nur zum Heften brauchte. Ich lernte, dass ich, bevor ich aufhöre zu nähen, überlegen muss, ob ich den Kettstich vernähen möchte – oder wieder öffnen möchte. Yvonne nennt es “Nähen mit Köpfchen”! 😉
Natürlich zeigte sie mir auch, wie man die Cover einfädelt (mit/ohne Luft und Nadeleinfädler), wie man erkennt, ob die Fadenspannung stimmt (eigentlich muss man kaum was verstellen) und was man mit einer Cover überhaupt alles machen kann. Und dann haben wir auch den Bandeinfasser ausprobiert, denn meine Mädchen beschweren sich immer, dass es a) keine bequemen und b) schon gar keine schönen Unterhemden gibt, und ich folglich Unternehmden nähen wollte!
Ich bin begeistert und sicher, die richtige Maschine für mich gefundne zu haben!
Meine Wahl
Ausprobiert habe ich bei Tipe die beiden Maschinen Babylock BLCS Cover Stich und die Elna eXtend Covermax. Die Babylock Euphoria hätte ich auch noch ausprobieren können, aber die war mir einfach zu gross.
Ich habe schon viele Näherinnen von der Babylock BLCS Cover Stich schwärmen gehört. Viele sagen, es sei die beste Cover, die es gibt. Sie ist bestimmt top, das glaube ich auf jeden Fall! Doch als ich davor sass, fühlte ich mich irgendwie einfach nicht wie zuhause. Sie tönt anders, als ich es von meinen Bernina-Maschinen gewohnt bin, sieht anders aus, die Fadenspannungsscheiben sehen ganz anders aus … Auch fand ich, dass es ziemlich wenig Platz hat, rund um die Nadel, wo man ja dann allen Stoff “durchwursteln” muss.
Dann schaute ich zur Elna Covermax rüber und sah, dass die noch einen fünften Faden hat. Die Babylock BLCS hat nur 4 Fäden. Mit diesem fünften Faden, einem sogenannten Legefaden, kann man eben die erwähnten schönen Ziernähte machen, die ich eben so toll finde. Auch wenn Yvonne meinte, sie mache diee mit der Babylock BLCS auch, einfach mit der linken Seite der Naht. Ausserdem hat die Elna Covermax einen Freiarm – und ziemlich viel Platz sowie helles Licht zu nähen.
Dieser Deckstich hat es mir angetan! Die Elna Covermax hat diesen fünften Faden, mit welchem man so krass schöne Decknähte machen kann. Ich bin begeistert!
Und dann setzte ich mich davor – und fühlte mich einfach sofort zuhause. Sie entspricht meinem “Bernina-Nähgefühl”, tönt ähnlich, sieht ähnlich aus, hat viel Platz rund um die Nadel, ohne dass die Maschine riesig ist. Ich fühlte mich einfach sofort wohl vor dieser Maschine. Auch war für mich sofort intuitiv klar, wie ich sie einfädeln musste, etc. Nähen tut sie gleich zuverlässig, wie die Babylock, auch wenn sie erst seit wenigen Jahren auf dem Markt ist. Als Zubehör wählte ich noch den Bandeinfasser dazu mit dem einzigen Wermutstropfen, dass bei der Elna der Bandeinfasser 42/12mm breit ist und nicht 38/10mm. Die Unterhemden werden also 2mm breitere Träger bekommen. Doch damit kann ich – und meine Töchter hoffentlich auch! – leben.
Als dann Yvonne noch erwähnte, dass die Reparatur-Werkstatt in Zürich-Wiedikon ist, wo ich wohne, sie sogar noch etwas günstiger war, als die Babylock, da war für mich entschieden: die Elna Covermax will ich haben!
Gesagt getan: Ich bezahlte im Laden und Yvonne schickt mir die Maschine kurz darauf per Post nach Hause. Als ich sie auspackte, entdeckte ich noch eine kleine Überraschung im Paket. Da Elna grad eine Aktion machte auf diese Maschine und sie Yvonne günstiger einkaufen konnte, fand ich im Paket eine Gutschrift für die Differenz. Das war natürlich mega flott von Yvonne, Merci!
Vergleich der zwei getesteten Cover-Maschinen
Erste Schritte mit der neuen Elna Covermax
Nachdem ich meine Nähecke aufgeräumt hatte um Platz zu machen für die neue Maschine, war ich etwas aufgeregt, als ich die neue Elna Covermax auspackte: Wird es mir gelingen, mit ihr zu nähen? Wird sie schön nähen?!
Doch meine Sorgen waren völlig unbegründet. Im Paket gab es eine Bedienungsanleitung in 3 Sprachen, doch ich hatte sie am Vorabend auf dem Tablet schon durchgelesen: eigentlich alles ziemlich “straight forward”. Ich stellte also die Maschine auf, fädelte ein – nähte los: und die Naht war einfach perfekt! Ich konnte sogleich ans Pyjama und losnähen. Mega cool!
Alles in allem bin ich bis jetzt also mega happy mit der Beratung und der Maschine. Und meine Tochter liegt bereits mit dem neuen Pyjama mit den Cover-Nähten im Bett…!
Mehr Infos zu Tipe, Yvonne und ihren vielen Nähmaschinen findest du auf ihrer Website www.tipe.ch |
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