Hattest Du in der Handarbeit einen Fensterplatz oder musstest Dich aus unerklärlichen Gründen häufig vor der Tür aufhalten? Kein Problem. In der Stoffwald-Handsgi kannst Du Dein Grundlagenwissen jederzeit vertiefen.
Grundwissen Stoff
Welche Stoffarten bestehen aus welchem Material? Was sind natürliche und synthetische Stoffe? Wie werden die unterschiedlichen Stoffe hergestellt und wofür kann ich diese Stoffe nutzen?
Fasern
Das Grundmaterial für Stoffe besteht aus Fasern. Diese können in pflanzliche, tierische oder chemische Fasern unterteilt werden.
Pflanzliche Fasern
wie zum Beispiel Baumwoll-, Leinen- oder Hanffasern werden aus den entsprechenden Pflanzen gewonnen und sind robuste und natürliche Rohstoffe.
Tierische Fasern
werden aus Wolle von Schafen, Kaninchen, Ziegen, Lamas, Alpakas oder Kamelen gewonnen. Aber auch die hochwertigen Seidenfasern, die aus dem Kokon von Seidenspinnern gewonnen werden, gelten als tierische Fasern.
Chemische Fasern
Chemische Fasern sind meist sehr elastisch, robust, knitterarm und günstig.
- Werden chemische Fasern aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, spricht man von Zellulosefasern. Beispielsweise Viskose oder Acetat sind bekannte Zellulosefasern.
- Synthetische Fasern werden aus Erdöl und Kohle hergestellt. Häufig werden Synthetische Fasern wie Polyester, Polyacryl, Polyamid oder Elastan pflanzlichen oder tierischen Fasern beigemischt, um die Festigkeit oder Elastizität dieser Fasern zu erhöhen.
Herstellungsarten von Stoffen
Die im oberen Abschnitt beschriebenen Fasern werden zu Garn versponnen. Aus diesen Garnen können auf unterschiedliche Verarbeitungsweisen verschiedene Stoffe hergestellt werden.
Gewebte Stoffe/Webstoffe
Wer kennt es nicht noch aus der Kindergartenzeit: fleissig haben wir unsere Webschiffchen mit den bunten Wollfäden (im Fachbereich Schussfäden genannt) abwechslungsweise über oder unter den gespannten Fäden (im Fachbereich Kettfäden genannt) hindurchgeführt und daraus einen kleinen bunten Teppich hergestellt. Je nachdem wie die Kett- und Schussfäden miteinander verwebt werden, erhält man unterschiedliches Gewebe.
Leinwandbindung ist die oben beschriebene Webart, bei welcher der Schussfaden abwechselnd einmal oberhalb und einmal unterhalb des Kettfadens zu liegen kommt. Die Vorder- und Rückseite des Stoffes sind dadurch identisch. Der Stoff ist sehr stabil und fest. Bekannte Stoffe sind beispielsweise Popeline, Taft, Voile oder Leinen:
Bei der Köperbindung wird der Schussfaden jeweils über einen und unter zwei Kettfäden gelegt. Dadurch ist ein leicht diagonales Muster erkennbar.
Das wohl bekannteste Beispiel für einen Köperstoff ist der Denim:
Atlasbindung bedeutet, dass der Schussfaden jeweils unter einem und über vier Kettfäden zu liegen kommt. Dadurch entsteht eine sehr feine rechte Stoffseite. Bekanntestes Beispiel für diese Stoffart stellt der Satin dar.
Maschenwaren, auch bekannt als Jersey
Wenn das Garn nicht verwebt, sondern verschlungen und diese Schlingen miteinander verbunden werden, spricht man von Maschenwaren. Vorteil von solchen Stoffen ist, dass diese in der Breite dehnbar sind und weniger Knittern als Webstoffe.
Strickstoffeentstehen dadurch, dass eine Masche neben der anderen hergestellt wird. Der Faden verläuft hier horizontal. Aus diesem Grund ist der Stoff in Querrichtung dehnbarer als in Längsrichtung.
Bündchen beispielsweise werden häufig gestrickt.
Bei Wirkware verläuft der Faden senkrecht. Die Fadenketten werden parallel der Länge nach ineinander verschlungen. Wirkstoffe sind weniger dehnbar als Strickstoffe und sind auch daran erkennbar, dass sich die Seiten häufig einrollen.
Häufig werden Stirckstoffe unter dem allgemeinen Begriff “Jerseys” angeboten.
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