Halloween-Skelett auf Overall plotten
An Halloween scheiden sich ja bekanntlich die Geister (hihi, Flachwitz!) – ich fands auch ein blöder, kommerzieller Brauch, importiert aus den USA, in dem die Kinder doofe Scherze machen und viel zu viele Süssigkeiten essen. Bis ich selbst Kinder im “Halloween-Alter” hatte. Da erlebte ich, wie cool es ist, wenn alle Kinder durchs Quartier ziehen: Es bringt die Leute im Quartier zusammen. Für die Kinder ist es ein tolles Gemeinschaftserlebnis, da sie ja mit ihren Freund:innen losziehen. Und für mich als Bastel- und Partyliebende Mutter auch immer eine Gelegenheit, mit den Kindern zu basteln.
Und zum Thema der Süssigkeiten gibts Alternativen! Die Kinder freuen sich auch über Kleberli, Bastelsachen, etc. und meine Kinder essen regelmässig die Süssigkeiten gar nicht auf, weil sie merken, dass sie gar nicht so viel Zucker vertragen. An der Süssigkeiten-Front gibt es bei mir also komplette Entwarnung.
Doch nun zum Thema dieses Blogbeitrags: Die Kinder lieben es, sich zu verkleiden – und das Skelett gehört natürlich zu Halloween dazu. Deshalb habe ich dieses Jahr schwarze Overalls mit einem Skelett beplottet. Das ist einerseits ganz easy – andererseits helfen dir vielleicht meine Tipps, dass es direkt beim ersten Anlauf klappt. Hier sind sie.
Geeignetes Schnittmuster auswählen für Halloween-Kostüm
Vorderteil am Stück – Du kannst so ein Skelett natürlich irgendwo drauf plotten. Ich habe es auf einen Overall geplottet, weil ich da keine Teilungsnähte habe. Wenn du dir das Schnittmuster aussuchst, achte doch darauf, dass es keine Teilungsnähte gibt in der Taille, am besten sind Beine und Vorderteil an einem Stück. Manche Overalls sehen eine Teilungsnaht vor in der Taille; du kannst jedoch meist das Vorderteil und die Beine in einem Stück zuschneiden, indem du die Schnitteile einfach aneinander klebst (achte dabei darauf, ob das Schnittmuster die Nahtzugabe enthält, dann musst du die beiden Schnitteile überlappen, falls nicht, einfach aneinander kleben!).
Overall, Jumpsuit oder Onesie – Geeignete Schnittmuster gibt es zum Beispiel von Fadenkäfer hier im Stoffwald oder unter den Stichworten Overall, Jumpsuit oder Onesie bei Google.
Reissverschluss vorne – Overalls haben in der Regel vorne in der Mitte einen Verschluss, das ist etwas unpraktisch beim beplotten, aber es geht. Wir haben den Plott in der Mitte um 1cm Nahtzugabe verlängert, so dass der Plott auch auf die Nahtzugabe geplottet wird. Dadurch geht zwar der Reissverschluss etwas streng, weil die Ploterfolie eine gewisse Dicke hat – aber es ist praktischer, als den Reissverschluss auf den Rücken zu verlegen.
Eventuell kannst du auch über den Reissverschluss plotten (Plott in der Mitte teilen und einmal rechts und einmal links vom Reissverschluss plotten), dies haben wir jedoch nicht ausprobiert, ich hätte Angst so zu plotten, wenn der Stoff (aufgrund des Reissverschlusses) nicht ganz flach liegt beim aufbügeln.
Natürlich gehts auch bei einem Hoodie und Hosen als Zweiteiler!
Hier siehst du eine Skizze, wie ich die Schnitteile vom Fadenkäfer Jumpsuit Kinder angeinander geklebt habe: Da das Schnittmuster 1cm Nahtzugabe enthält, habe ich die Schnitteile dort von beiden Seiten 1cm überlappend überinander geklept. Rundum ist bei den Schnitteilen ebenfalls 1cm Nahtzugabe enthalten.
Skelett plotten
Das weisse Skelett wird durch Verzierungen in vielen bunten Farben ergänzt, was echt cool ist. Somit ist das Plotten etwas aufwändig (ich brauchte ca. 2h für einen Overall), aber es lohnt sich auf jeden Fall! Da man den Plott auf die richtige Grösse des Schnittmusters anpassen muss und du dann auch noch die Plott-Teile so arrangieren muss, dass es auf dein Folien-Stück passt, macht es wenig Sinn, dass ich dir alle Farben in einzelnen Dateien zur Verfügung stelle (es gäbe schlicht viel zu viele davon!). Deshalb zeige ich dir, wie du dir die Plott-Datein selbst vorbereiten kannst. Es geht eigentlich ganz easy, wenn man den Dreh raus hat – und den wirst du nach dem Lesen dieses Blogs raus haben!
Hier ganz kurz die Zusammenfassung, wie du vorgehen kannst:
- Skelett auf die richtige Grösse skalieren
- Plott nach Farbe aufsplitten
- Plott-Teile platzsparend arrangieren, damit’s auf deine Folie passt
- Knochen plotten (beim Brustbein auch auf die Nahtzugabe/bis zur Stoffkante)
- Bunte Verzierungen plotten
1. Skelett auf die richtige Grösse skalieren
Als erstes musst du das Skelett auf die richtige Grösse skalieren. Miss dabei z.B. den Abstand zwischen Hals und dort, wo die Kurve zum Schritt anfängt und passe das Skelett ein. Vergrössere oder verkleinere das Skelett in der Plott-Software so, dass die Grösse passt. Überprüfe auch kurz die Länge und Breite der Bein- und Armplotts sowie die Breite des Rippenbogens/der Hüfte, damit sicher alles auf den Stoff drauf passt.
2. Plott nach Farbe aufsplitten
Dann kannst du die Plott-Teile nach Farbe aufsplitten. Du kannst natürlich auch alle Teile nacheinander anklicken – oder die Funktion “nach Farbe anwählen” benutzen. Bei Silhouette funktioniert dies nur für Teile, die auch auf der Schneidematte sind. Wähle also z.B. alle weissen Knochen aus, kopiere sie und füge sie in eine neue Datei ein.
3. Plott-Teile platzsparend arrangieren
Nun kannst du die Plott-Teile platzsparend auf der Schneidematte arrangieren. Bei mir hatten in Gr. 86 grad alle weissen Knochen auf einer Schneidematte Platz. 😉
Hinweis: Bei den Knochen beim Brustbein auch auf die Nahtzugabe/bis zur Stoffkante plotten, siehe Foto!
4. Die Knochen plotten
Als erstes habe ich die Knochen geplottet, und zwar aus weisser, hochreflektierender Folie. Glow-in-the-dark Folie wäre natürlich auch was… Oder natürlich auch einfach weisse Plotter-Folie. Dann habe ich diese auf das Vorderteil und die Arme gebügelt. Dabei fand ich dann plötzlich, dass der Plott doch etwas zu klein sei – und ich habe den Plott einfach zwischen den Wirbeln durchgeschnitten und etwas lockerer aufgelegt. So konnte ich auch nach dem Plotten, noch etwas nachjustieren bei der Positionierung.
Hinweis: Achte darauf, dass du den Plott links und rechts genau auf der gleichen Höhe aufbügelst, damit der Plott nachher beim zusammennähen genau aufeinander trifft!
5. Bunte Verzierungen ergänzen
Dann habe ich nacheinander die bunten Verzierungen geplottet. Dabei habe ich lediglich mit dem halben Skelett gestartet und bin dann so vorgegangen:
- Plott-Teile der gewünschten Farbe auswählen und in eine neue Datei kopieren.
- Die Plott-Teile alle auswählen, kopieren und einfügen (in dieselbe Datei) und gleichzeitig noch spiegeln.
- Die Plott-Teile platzsparend arrangieren
- Plotten
- Die Plott-Teile zuschneiden, so dass immer eine Stelle auf einem Trägerpapier war
- Aufbügeln
a. Teile der einen Farbe kopieren und in separate Datei einfügen | b. Plott-Teile kopieren und spiegeln | c. Plott-Teile platzsparend arrangieren |
Und so sieht es dann geplottet aus:
d. Alle Teile plotten und entgittern | e. Die Plott-Teile zuschneiden, so dass immer eine Stelle auf einem Trägerpapier war | f. Aufbügeln |
Wie du siehst, kann man mit Glitzer- oder Neonfolie noch einiges herausholen.. Die Kinder waren jedenfalls begeistert und ich überlege, ob ich nicht auch einen solchen Onsie für mich nähen soll…! Das Schnittmuster gäbs von Fadenkäfer nämlich auch für Damen und Herren….!
Viel Spass beim Nachnähen und -plotten wünscht dir
Esther
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